Humboldt-Schülerinnen und Schüler in Seattle (2015)

Im Oktober 2015 flogen 16 Schülerinnen und Schüler unserer Schule und Frau Wulf-Thomsen auf die andere Seite des großen Teichs, genau genommen nach Seattle im Bundesstaat Washington, um einmal die USA als Gast einer amerikanischen Familie zu erleben.Nach dem langen Hinflug wurden wir in Seattle herzlich begrüßt von unseren Gastfamilien und von Frau Khouri, die den Austausch in Seattle organisiert und die einige von uns bereits von einem Treffen in der Forstbaumschule während der Sommerferien kannten. Das war schon ein aufregender Moment, da wir – anders als bei den vorherigen Malen – den Anfang machten und bisher nur Fotos von unseren Austauschpartnern gesehen und E-Mails ausgetauscht hatten.

Müde, aber froh über die glückliche Landung fuhren wir nun mit unserer neuen Familie über einen amerikanischen Highway mit grünen Straßenschildern, die die meisten nur aus Serien oder Filmen kannten, warfen erste Blicke auf die Skyline von Seattle und versuchten gleichzeitig zu fotografieren und Englisch zu reden.

Da die amerikanischen Schüler am nächsten Tag Prüfungen hatten, starteten wir mit einem Ausflug in die Innenstadt von Seattle – Downtown!

Und eben diese Ausflüge mit der Gruppe und Unternehmungen mit unseren Gastfamilien halfen uns, Seattle besser kennenzulernen. Neben der “Space Needle”, einem Wahrzeichen der Stadt, haben wir auch das EMP, ein cooles Mitmach-Museum, den “Pike Place Market”, den ältesten Bauernmarkt der USA, und die Universität von Washington gemeinsam besucht. Und bis auf den ersten Tag spielte sogar das Wetter mit und bescherte uns sonnige Tage.

Dann lernten wir die Schule kennen. Unserer Eindruck war meist etwas wie: “Wie cool ist die denn?!” oder “Man ist die neu.” Denn die Schule wurde gerade erst im letzten Jahr renoviert und erweitert und war somit das komplette Gegenteil von unserem altehrwürdigen Gebäude, zumindest von außen. Doch auch im Inneren war die Sea Prep uns ein wenig voraus, was nicht ungewöhnlich ist bei einer Privatschule mit dem zu zahlenden Schulgeld als Polster (Der Betrag ist nicht gerade gering).

Wie beim vorherigen Austausch fand auch unser Besuch in der Homecoming -Woche statt, welche mit unseren Spirit Days vergleichbar ist, aber dort macht die ganzen Schule mit, selbst die meisten Lehrer, und einige waren sehr erfinderisch. Zum Abschluss der Woche gab dann aber drei Veranstaltungen, die schon sehr anders waren: Am Freitag endete die Schule früher und alle trafen sich in der Turnhalle zur Assembly. Während die Mitschüler auf den Tribünen saßen, stellten sich die Sportteams mit Tanz- oder Showeinlagen vor und wurde ein Spaßwettkampf zwischen den Jahrgängen veranstaltet. Die jubelnden Beifallsstürme waren für uns Norddeutsche doch etwas ungewöhnlich! Am Abend trafen wir uns dann in einem Stadion, um die Schulmannschaft beim American Football anzufeuern. Das Highlight sollte dann der “Ball” werden, der aber eher einem normalen Tag in einer deutschen Disco entsprach, allerdings ohne Alkohol, da “booze” erst ab 21 Jahren gekauft werden kann, – dafür aber mit einem professionellen Fotografen! Im Nachhinein verstanden wir als Austauschschüler nicht, warum so ein Wirbel um diesen Tanz gemacht wurde.

Nach einer weiteren Woche, vielen neuen Bekanntschaften, Freunden und Erinnerungen flogen wir mit gemischten Gefühlen nach Hause. Es ist schon seltsam, wie schnell man sich woanders einleben kann. Jetzt ist unsere Vorfreude auf den kommenden Juni besonders groß, denn unsere Austauschschüler kommen uns dann besuchen. Abschließend lässt sich also sagen, dass es ein sehr schöner und ereignisreicher Austausch war, der uns wohl allen auf ewig im Gedächtnis bleiben wird.

Jan Philip Hohnholz / Daniela Wulf-Thomsen