Stadt der jungen Forscher: „Presentation of Business Location Kiel“ (2011)

Fächerverbindende Unterrichtseinheit Englisch/Geographie

Die Oberstufenverordnung besagt, dass das Kernfach Englisch des Sprachlichen Profils in der 11. Jahrgangsstufe im zweiten Schulhalbjahr durch das Fach Geographie ergänzt werden soll. Aus diesem Grunde entwickelten die Fachschaften Englisch und Geographie gemeinsam eine Projektidee auf der Grundlage einer fächerverbindenden Unterrichtseinheit.

Im Rahmen des Förderwettbewerbs „Stadt der jungen Forscher 2011“ wurde deshalb das Projekt „Presentation of Business Location Kiel“ – Fächerverbindende Unterrichtseinheit Englisch/Geographie mit der 11s durchgeführt. Exemplarischer thematischer Schwerpunkt war der Wirtschaftsstandort Kiel, den die Schüler einem ausländischen Publikum von wissenschaftlichen Kriterien geleitet, Power-Point-gestützt und in englischer Sprache präsentieren sollten.

Ziel war es, mit Hilfe von wissenschaftlichen Methoden/Strategien aus den Bereichen Wirtschaftsgeographie, Psychologie, Kommunikationsdesign eine englischsprachige Präsentation des Wirtschaftsstandortes Kiel zu erstellen. Alle dafür notwendigen Schritte sollten in einem Handbuch dokumentiert und evaluiert werden, wobei der englische Teil die ausformulierte Fassung des Vortrags und der deutsche, d.h. geographische Teil die Methodik enthalten sollte. Somit stellte vor wissenschaftlichem Hintergrund und Methodik das forschende Lernen den Schwerpunkt der Kooperation dar.

Zu Beginn der Grundlagen-Phase im Februar standen mehrere Seminare, die von wissenschaftlichen Mitarbeitern und Vertretern der Wirtschaft geleitet wurden. Herr Professor Dr. Hassink, Wirtschaftsgeograph des Geographischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, erarbeitete mit den Schülerinnen und Schülern Standortfaktoren; Frau Rückert, Kommunikationsdesignerin der Muthesius-Kunsthochschule Kiel, leitete die Schülerinnen und Schüler bei der technischen Erstellung ihrer Präsentationen an; Frau Krebs vom Institut für Psychologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel warf mit der Klasse sowohl einen Blick auf den Vortragenden selbst, sodass Körpersprache und äußere Rahmenbedingungen Themen dieses Seminars wurden, als auch auf das Publikum. Bei der Planung ihrer Präsentation sollten die Schülerinnen und Schüler taktisch vorgehen, um jeglicher Zielgruppe ihren Bedürfnissen entsprechend adäquat begegnen zu können; dafür ist eine Typologisierung der Zuhörerschaft unabdingbar. Frau McGoodwin-Young half der Klasse schließlich als „native speaker“ bei den sprachlichen Feinheiten ihrer Präsentationen.

Die Japanisch-Lehrerin der Humboldt-Schule, Frau Bonn, brachte der Klasse japanische Umgangsformen und Kultur näher – dies geschah vor dem Hintergrund, dass eine Abordnung der 11s zur Partnerschule der Humboldt-Schule nach Kobe reisen und vor Vertretern der örtlichen Wirtschaft ihre Präsentationen vorführen sollten. Auf den geplanten Japan-Besuch musste dann aber leider aufgrund der äußeren Umstände verzichtet werden. Wir freuen uns jedoch, dass während des Schuljubiläums eine Delegation von japanischen Schülern und Schülerinnen uns besuchen wird und sowohl die japanischen Schüler ihre Präsentation über den Wirtschaftsstandort Kobe als auch die 11s die Gelegenheit haben werden, ihre Präsentationen zu halten.

Damit die Schüler praktische Beispiele solcher Wirtschaftspräsentationen vor Augen geführt bekamen, führte zum einen Herr Schmidt von der Stadt Kiel eine professionelle Präsentation des Wirtschaftsstandortes Kiel für ausländisches Publikum vor und analysierte sie anschließend gemeinsam mit der Klasse bzw. entwickelte Vorgehensweisen für die Schülerarbeiten. Herr Schmidt war im weiteren Unterrichtsverlauf zudem eine verlässliche und gewinnbringende Stütze, indem er als Experte die Präsentationen der 11s durch konstruktive Tipps und Vorschläge förderte.

Zum anderen präsentierte Herr Knudsen von „Business Kolding“, Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Kolding,der Klasse bei einer Kolding-Exkursion seine Stadt. Am 12. Mai diesen Jahres reiste nämlich die Klasse nach Dänemark und besuchte im Anschluss die Schule „Kolding Gymnasium“, wo eine Gruppe der 11s ihrerseits ihre Präsentation einem ausländischen Publikum präsentierte. Die Deutsch-Klasse von Herrn Togersen erwies sich als dankbares Publikum, das ihre deutschen Gäste nach diesem offiziellen Teil in der Mensa bewirtete und mit dem ein interkultureller Austausch u.a. über die verschiedenen Schulsysteme in Dänemark und Deutschland getätigt wurde.

Eindrucksvoller Abschluss des Unterrichts war am 26. Mai das Festival „Stadt der jungen Forscher“ mit allen teilnehmenden Schulen bzw. Projekten an der Kieler Hörn, wo sich unser Projekt bei traumhaftem Wetter in einer Pagode präsentierte und Einblicke in die Arbeit der letzten Monate bot. Am Abend schloss sich ein offizieller Empfang im Alten Ratssaal des Kieler Rathauses an, an dem eine Abordnung der Schülerinnen teil nahm und wo der Titel „Stadt der jungen Forscher“ für das Jahr 2012 in einer feierlichen Verleihung an Karlsruhe weitergereicht wurde.

Am nächsten Tag zeigte mit der Unterstützung durch die Anwesenheit der gesamten Klasse im Publikum eine Kleingruppe ihre Arbeit zudem noch im Wissenschaftszentrum, wo in Anlehnung an das Festival die bundesweite Fachtagung „Keine Angst vor Wissenschaft!“, die jedes Jahr gemeinsam von der Körber-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Deutschen Telekom Stiftung geplant und durchgeführt wird, stattfand.

Nun, nach Abschluss des Projekts, und zu einem Zeitpunkt, an dem wir bereits unsere Handbücher aufgrund der großen Nachfrage nachdrucken mussten, können wir feststellen, dass das Projekt „Presentation of Business Location Kiel“ ausgesprochen erfolgreich verlaufen ist. Es war für alle Beteiligten eine arbeitsintensive Zeit, eine Zeit voller neuer Eindrücke, die Flexibilität und Kreativität forderte, aber eine Zeit, die wohl allen noch lange Zeit in Erinnerung bleiben wird. Die Vernetzung von Schule und Wissenschaft ermöglichte sowohl den Schülerinnen und Schüler als auch den Lehrerinnen nachhaltige Erfahrungen und Erkenntnisse ermöglicht, die auch in der Zukunft für alle nutzbar und nützlich sein werden.

Unser aller Dank gilt den Experten, die uns mit großem Engagement ihr Wissen und ihre Erfahrungen zur Verfügung gestellt, aber uns auch mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.

Dass wir überhaupt so viele Kontakte knüpfen konnten und so ruhig durch die bewegten Projektgewässer gelangen konnten, haben wir Herrn Mursch, unserem Ansprechpartner bei unserem Kooperationspartner aus der Wirtschaft, der KiWi GmbH, zu verdanken, der uns im Rahmen unserer Schulpartnerschaft mit der Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungs-GmbH (KiWi) stets unterstützt hat. Danke!!!

Frau Beer und Frau Bruhn