Schulpartnerschaft mit der „Hyogo International Senior High School“ in Kobe

Seit vielen Jahren ist es offiziell besiegelt: unsere Schule hat eine Partnerschule in Kobe, Japan! Es ist die ehemalige „Ashiya Minami Senior High School“, die wir im Rahmen unseres Schüleraustauschs schon seit dem Jahr 2000 regelmäßig besuchen und die jetzt „Hyogo Prefectural International Senior High School“ heißt. In den vergangenen 20 Jahren haben sich 117 Humboldt-Schülerinnen und Schüler sowie fast 100 Gäste aus Japan gegenseitig besucht.
Während ihres Aufenthaltes in Kobe wohnen die deutschen Schülerinnen und Schüler für 10 bis 12 Tage in einer japanischen Gastfamilie und erleben mit ihren Gastgeschwistern den Schulalltag in unserer Partnerschule.
Da die meisten Gasteltern kein oder nur sehr wenig Englisch sprechen (Deutsch spricht eigentlich niemand), ist dieser Aufenthalt auch immer eine sprachliche Herausforderung – von den Herausforderungen, die die japanische Kultur und Lebensweise uns abverlangen, ganz abgesehen: im Hausflur Straßenschuhe aus, Puschen an, vor dem Tatamizimmer Puschen aus, später wieder an, vor der Toilette Puschen aus und WC-Pantoffeln an und dann niemals beim Verlassen der Toilette vergessen, die WC-Pantoffeln wieder auszuziehen J… sich zur Rush-Hour in überfüllte Bahnen und Busse zu zwängen … Dinge zu essen, von denen wir noch nicht einmal wussten, dass sie existieren bzw. uns nie vorstellen konnten, dass sie „zum Verzehr geeignet sind“ …
Aber dafür kommt man auch endlich in den Genuss dessen, wovon man während der zwei Jahre in der Japanisch-AG immer gesprochen und geträumt hat:
Wir genießen die japanische Gastfreundschaft und Herzlichkeit, lassen uns von der besonderen Atmosphäre der Tempel und Schreine in Kyoto in den Bann ziehen, können „echte“ Katakana lesen und bekannte Kanji (Schriftzeichen) entdecken, trinken matcha-latte oder CC Lemon, essen Süßkartoffel- oder Sesameis, shoppen in der Riesenmetropole Osaka … … und können vor allem sehr oft Freundschaften fürs Leben schließen!
Die Umfragen nach der Rückkehr nach Deutschland zeigen, dass alle Teilnehmer „auf jeden Fall noch einmal nach Japan“ fahren möchten. Allen ist bewusst, dass diese Reise eine einmalige Chance ist, den Alltag von japanischen Jugendlichen näher kennen zu lernen. Später, als Tourist, kann jeder Interessierte die Sightseeing-Highlights im ganzen Land besuchen, aber zusammen eine heiße Quelle (onsen) besuchen, in einer großen Gruppe Karaoke singen, mit den Gast-Großeltern den Hausaltar schmücken und viele andere Einblicke in das japanische Alltags- und Familienleben gewinnen, das kann man nur auf einer solchen Schülerreise.
Auch wenn die Corona-Pandemie im Jahr 2020 zum ersten Mal dafür gesorgt hat, dass wir nicht wie geplant nach Kobe fahren konnten und unser Austauschprogramm für ein Jahr aussetzen mussten, lassen wir uns nicht entmutigen. Wir freuen uns schon jetzt auf eine Begegnung mit den japanischen Schülerinnen und Schülern im nächsten Jahr, egal ob in Kobe oder in Kiel!
Am Schüleraustausch nach Japan kann jeder teilnehmen, der zwei Jahre lang regelmäßig und erfolgreich an der Japanisch-AG teilgenommen hat und mindestens 16 Jahre alt ist.
Issho ni nihon e ikimashou! 一緒に日本へ行きましょう!
Kathrin Bonn
Partnerschule: Hyogo Prefectural International High School, 1-2 Niihama-cho Ashiya, Hyogo 659-0031 Japan
Bericht vom Japan-Austausch 2025
Vom 30. Mai bis zum 11. Juni 2025 hatten wir, der Japanischkurs unserer Schule, die Gelegenheit, unsere Partnerschule in Kobe zu besuchen.
Während unseres Aufenthalts haben wir viele tolle Menschen kennengelernt, spannende Eindrücke gesammelt und gemeinsam Ausflüge unternommen. In Kyoto haben wir beeindruckende Schreine und Tempelanlagen besichtigt, in Nara traditionelle Gebäude bestaunt und als Highlight die EXPO in Osaka besucht. Es war eine einmalige Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann.
Wenn ihr auch Lust habt, Japan kennenzulernen: Besucht die Japanisch-AG!
(Hannah Delphine Möller, 11 ae)
Und hier noch einige Tipps und Hinweise:
Man sollte unbedingt mit nach Japan nehmen:
- Regenjacke
- Ventilator oder Fächer
- Deo
- Sonnencreme und Kopfbedeckung
- kleines Notizbuch als Reisetagebuch oder für neu gelernte Wörter usw.
- viele Gastgeschenke
und - Begeisterung und Freude
- Offenheit
- ein Lächeln im Gesicht, denn das öffnet die Herzen!
Man sollte sich darauf einstellen, dass Japan/die Japaner:innen:
- sehr, sehr nett und höflich sind
- manchmal ein bisschen schüchtern und zurückhaltend sind (da hilft das
Lächeln im Gesicht, s. oben) - man respektvoll miteinander umgeht
- es überall wirklich sehr (!!) voll ist, viel voller, als wir es uns vorstellen können
- das Wasser in „onsen“ (heißen Quellen) und in den Badewannen sehr heiß ist!
Auf jeden Fall sollte man gemacht haben:
- Sushi essen bzw. allgemein viele verschiedene Gerichte probiert haben
- Schreine und Tempel besuchen
- die Natur erleben (Berge und Meer)
- sich an Kunst und Architektur erfreuen!
- Weitere Tipps:
- hab keine Angst, Fehler zu machen
- sei offen und freundlich
- lerne vor der Reise so viel Japanisch wie möglich
- sei vorher nicht zu aufgeregt: genieße jeden Moment das, was dir dort
geboten wird; wenn es einmal nicht so schöne Momente gibt, dann mach
sie dir schön! 😉
(Zitate aus der Umfrage unter den Japanreisenden 2025:
Hannah, Klara, Linn, Lotta, Luca, Lydia, Mia, Michael, Woojoo)
Kathrin Bonn